Am Landeskliniken-Standort in Mödling wird Ende 2017 eine komplette neue Schlaganfallüberwachungseinheit (Stroke Unit) errichtet werden. Das Herzkatheterlabor wird ab Ende 2017 in Wiener Neustadt gebündelt.
Bevölkerungsentwicklung macht bessere neurologische Versorgung notwendig
Durch die Zunahme des Anteils älterer Personen an der Bevölkerungsstruktur in der Thermenregion ist mit einem Anstieg der Schlaganfallerkrankungshäufigkeit in den nächsten Jahren zu rechnen. Da die Sterblichkeit an Schlaganfall bei den höheren Altersgruppen um ein Vielfaches höher ist, sind besondere Anstrengungen nötig, um die Sterblichkeitsrate weiter zu senken.
Bei Schlaganfällen gilt: "Zeit ist Hirn!"
Eine wissenschaftlich gut dokumentierte Strategie zur Senkung der Schlaganfallsterblichkeit stellt die Errichtung von Schlaganfallüberwachungseinheiten (Stroke Units) dar. Damit kann die Sterblichkeitsrate um weitere zehn Prozent gesenkt werden. Die Stroke Unit ist damit das bisher effektivste Mittel zur Senkung der Schlaganfallmortalität. Die multidisziplinäre Zusammenarbeit an einer Stroke Unit kann am besten die Devise "Zeit ist Hirn" umsetzen. Denn gerade bei einem Schlaganfall ist eine Behandlung in kürzester Zeit wesentlich. Ein reibungsloser, fachlich abgestimmter und kompetenter Ablauf der Erkennung, eine zügige Evaluierung und klinische Entscheidung zur Therapie ist die Voraussetzung. Die Zusammenarbeit von neurologischer Kompetenz, fachlicher Pflege und Frührehabilitation garantiert das beste Ergebnis und diese erfolgt in den Stroke Units.
Bei Schlaganfällen schneller im Klinikum
Bisher erfolgt diese Versorgung durch Wiener Neustadt, Tulln und Wien. Daher wird am Standort Mödling eine komplette neue Stroke Unit eingerichtet, die ab Anfang 2018 die Bevölkerung der oberen Thermenregion versorgen wird. Damit senkt sich die durchschnittliche Fahrtzeit zur Erreichung einer Stroke-Unit von 31 auf 22 Minuten.
Herzkatheterlabor in Wr. Neutstadt gebündelt
Die kardiologische Versorgung stellen weiterhin die Kliniken Mödling, Wiener Neustadt und Neunkirchen sicher. Damit werden auch die gesetzlichen Vorgaben erfüllt, denn 95 Prozent der Bevölkerung erreichen ein Herzkatheterlabor innerhalb von 60 Minuten und 100 Prozent der Bevölkerung erreichen ein Klinikum mit kardiologischer Versorgung innerhalb von 45 Minuten.
Herzkatheter werden zukünftig jedoch zentral am Standort Wiener Neustadt gesetzt. Bereits jetzt hat Wiener Neustadt 3 Mal mehr Kardiologie-Patienten als Mödling. Die Bündelung der Herzkatheterleistungen bringt eine Steigerung der Fachexpertise und damit eine Steigerung der Versorgungsqualität für die Patientinnen und Patienten.
Bündelung ermöglicht bessere Ausbildung
Auch für die Ausbildung von Fachärztinnen und Fachärzte hat die neue Schwerpunktsetzung Vorteile: am Standort Wiener Neustadt wird durch die Bündelung des Herzkatheters künftig die ausreichende Fallzahl erreicht, um Fachärzte in diesem wichtigen Fach selbst ausbilden zu können.